• Die Anzahl deiner Atemzüge pro Minute (Atemzüge/Min.) kann dir wichtige Erkenntnisse über deine Gesundheit und dein Wohlbefinden liefern.
  • Die durchschnittliche normale Atemfrequenz beim Schlafen ist nicht nur vom Alter abhängig, sondern zudem höchst individuell.
  • Wenn du die Trends deiner Atemfrequenz über die Zeit verfolgst und beobachtest, kannst du eventuelle Abweichungen sehr schnell entdecken. Oura hilft dir dabei.

Bei der Atemfrequenz handelt es sich schlicht und einfach um die Anzahl deiner Atemzüge pro Minute. Deine Atemfrequenz – egal ob du gerade wach bist oder tief und fest schlummerst – gehört zu den wichtigsten Vitalwerten und ist ein echter Gesundheitsdetektiv! Eine erhöhte oder ungewöhnlich niedrige Atemfrequenz heißt meistens, dass gerade irgendetwas dein System herausfordert.

Es ist wichtig, die verschiedenen Faktoren zu kennen, die deine Atemfrequenz beeinflussen, und Schlaf ist einer davon. Wenn du einschläfst, verändert sich deine Atmung ganz automatisch – dein Körper verlangsamt den Stoffwechsel und braucht weniger Sauerstoff.

Während des Schlafs schwankt deine Atemfrequenz außerdem in Abhängigkeit von der Schlafphase, in der du dich befindest. Während des Tiefschlafs ist die Atemfrequenz am niedrigsten. Im REM-Schlaf, der durch erhöhte Gehirnaktivität und schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet ist, steigt die Atemfrequenz und wird unregelmäßiger.

Wenn du mehr über deine nächtliche Atemfrequenz weißt und Veränderungen im Blick behältst, kannst du auf Veränderungen deiner Fitness, deiner Gesundheit oder deines hormonellen Zyklus aufmerksam werden.

Tipp für Oura-Mitglieder: Die in deiner Oura-App angezeigte Atemfrequenz zeigt dir, wie viele Atemzüge du pro Minute in der letzten Nacht im Durchschnitt gemacht hast.
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Was ist eine normale Atemfrequenz (Atemzüge/Min.) während des Schlafs?

Die durchschnittliche Atemfrequenz schwankt je nach Alter. Kleine Kinder haben höhere Werte, die dann nach und nach bis zum Erwachsenenalter sinken. 

Alter Atemfrequenzbereich (Atemzüge/Min.)
Geburt bis 6 Monate 30 bis 60
6 Monate bis 1 Jahr 30 bis 50
1 bis 3 Jahre 24 bis 40
3 bis 5 Jahre 22 bis 34
5 bis 12 Jahre 16 bis 30
Ab 12 Jahren 12 bis 20

Bei gesunden Erwachsenen liegt die typische nächtliche Atemfrequenz irgendwo zwischen 12 und 20 Atemzügen pro Minute. Deine persönliche Atemfrequenz ist allerdings sehr individuell und kann sich im Laufe der Zeit verändern – also behalte sie im Auge und vergleiche sie lieber mit deinen eigenen Durchschnittswerten. Ein Vergleich mit anderen Personen ist nicht sinnvoll, du bist schließlich einzigartig! 

Wenn du die Trends deiner Atemfrequenz über die Zeit verfolgst, kannst du ganz eventuelle Abweichungen ganz einfach entdecken. Normalerweise schwankt deine durchschnittliche Atemfrequenz nur sehr geringfügig (um nicht mehr als 1 bis 2 Atemzüge pro Minute). Größere Abweichungen könnten ein Zeichen für eine ungewöhnlich hohe Atemfrequenz (Tachypnoe) oder eine ungewöhnlich niedrige Atemfrequenz (Bradypnoe) sein.

MEHR ERFAHREN: Wie hängen Herzfrequenz und Atemfrequenz eigentlich zusammen? 

Was kann die Ursache für eine ungewöhnliche Atemfrequenz (Atemzüge/Min.) im Schlaf sein?

Von einer Tachypnoe spricht man, wenn deine Atemfrequenz über 20 Atemzügen pro Minute liegt.. Ursachen dafür können unter anderem sein:

  • Anstrengung: Sport oder andere körperliche Aktivitäten können dazu führen, dass deine Atemfrequenz ansteigt.
  • Angst und Stress: Eine schnelle und unregelmäßige Atmung geht oft mit Angst und erhöhtem Stress einher.
  • Schmerzen: Bei starken Schmerzen kann es passieren, dass du nur noch flach atmest (weil tiefes Durchatmen Schmerzen verstärken kann), deine Muskeln sich verspannen und du ängstlich angespannt bist. All das kann dazu führen, dass du schneller atmest. 
  • Fieber: Fieber lässt dich schneller atmen, weil dein Körper für die Regulierung der Körpertemperatur und die erhöhte Stoffwechselaktivität mehr Sauerstoff benötigt.
  • Lungenerkrankungen: Die Lunge betreffende Krankheiten wie beispielsweise die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Asthma, chronische Bronchitis, Lungenkrebs oder Lungenentzündungen machen das Atmen oft schwer und sorgen dafür, dass deine Atemfrequenz nachts erhöht ist.
  • Herzerkrankungen: Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen können die Atemfrequenz beeinflussen und zu einer Tachypnoe während des Schlafs führen.
  • Stoffwechselerkrankungen: Stoffwechselerkrankungen wie diabetische Ketoazidose, eine Komplikation bei Diabetes, die entsteht, wenn der Körper zu wenig Insulin produziert und zu viel Säure (Ketone) im Blut vorhanden ist, können zu schneller Atmung bzw. einer hohen Atemfrequenz führen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Kortison (Kortikosteroide) und Asthmamittel (Bronchodilatatoren) können dazu führen, dass die Atemfrequenz nachts erhöht ist.

Zu den häufigen Symptomen einer Tachypnoe gehören stechende Schmerzen in der Brust beim Einatmen, Kurzatmigkeit, Schwindel, Verwirrtheit und ein Druckgefühl in der Brust, das sich mit der Zeit verschlimmert. Eine Bradypnoe bedeutet dagegen, dass die Atemfrequenz unter 12 Atemzügen pro Minute liegt. Ursachen dafür können sein:

  • Schlafapnoe: Eine obstruktive Schlafapnoe ist eine Störung, bei der die Atmung während des Schlafs immer wieder aussetzt und wieder einsetzt. Sie kann zu einer niedrigen Atemfrequenz und zu anderen gesundheitlichen Problemen wie Schnarchen, Erschöpfung, Tagesmüdigkeit und hohem Blutdruck führen.

    Tipp für Oura-Mitglieder: Als Oura-Mitglied kannst du mit der Funktion Blutsauerstoffmessung (SpO2) ganz einfach nachverfolgen, wie gut dein Körper Sauerstoff aufnimmt und verteilt – so merkst du sofort, ob nachts etwas mit deiner Atmung möglicherweise nicht stimmt. Wenn dein Sauerstoffwert unter 95 % fällt, solltest du einen Arzt aufsuchen.

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  • Alkoholkonsum: Alkohol kann die Atemfrequenz erheblich senken, vor allem, wenn große Mengen getrunken werden.
  • Stress und Angst: Stress und Angst über eine längere Zeit können zu einer ungewöhnlich niedrigen Atemfrequenz führen.
  • Gesundheitsprobleme: Stoffwechselerkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion können deinen Stoffwechsel und deine Atmung beeinträchtigen. Genauso können Herzprobleme und Kopfverletzungen dafür sorgen, dass die Atmung ungewöhnlich langsam wird.
  • Medikamente: Opioide und Beruhigungsmittel sind Beispiele für Medikamente, die die Atemfrequenz verringern können.
  • Hormonschwankungen: Hormone können Schwankungen der Atemfrequenz auslösen, vor allem bei Frauen. Das liegt daran, dass die Trends der Atemfrequenz mit dem Menstruationszyklus zusammenhängen. Zu Beginn des Zyklus (Follikelphase) ist die Atmung langsamer und nimmt zum Ende hin deutlich zu (Lutealphase). 

Zu den typischen Anzeichen für eine Bradypnoe gehören zum Beispiel Müdigkeit und Schwäche, Schwindel, Kurzatmigkeit, Verwirrtheit und Schmerzen in der Brust. Wenn du dir unsicher bist, ob deine Atemfrequenz in Ordnung ist, sprich am besten mit deiner Ärztin/deinem Arzt darüber. Sie/Er kann dir dabei helfen, die Ursache zu finden und einen Behandlungsplan erstellen, der deine Schlafqualität und damit dein gesamtes Wohlbefinden verbessert.

Gibt es Wege, die nächtliche Atemfrequenz zu senken?

Neben dem Gang zum Arzt und der Behandlung der eigentlichen Ursachen für eine ungewöhnlich Atmung könnten dir diese Tipps dabei helfen, deine Atemfrequenz zu normalisieren:

  • Ein gesundes Gewicht halten. Zu viele Kilos können auf die Atemwege drücken und das Atmen erschweren.
  • Nicht rauchen – nach Möglichkeit auch nicht passiv. Rauchen reizt die Atemwege und erschwert die Atmung.
  • Kein Alkohol vor dem Schlafengehen. Alkohol kann die Atemwege und die Halsmuskulatur entspannen, was zu Atemproblemen während des Schlafs führen kann.

    Tipp für Oura-Mitglieder: Oura-Mitglieder können Tags nutzen, um zu beobachten, wie sich Alkohol vor dem Schlafengehen auf die Schlafqualität auswirkt. Mit der Zeit kannst du im Trends-Diagramm die Auswirkungen erkennen.
  • Entspannungsroutine vor dem Schlafengehen. Eine entspannende Routine vor dem Schlafengehen hilft dir dabei, runterzukommen und dich auf den Schlaf vorzubereiten. Zum Beispiel kann eine Meditation oder das Anhören von Einschlafklängen Stress und Ängste reduzieren, was wiederum für eine ausgeglichenere Atemfrequenz während des Schlafs sorgt.

    Tipp für Oura-Mitglieder: Wenn du als Oura-Mitglied in der Oura-App den Tab „Ressourcen“ aufrufst, kannst du auf geführte Meditationen zugreifen und nach der Sitzung ein Biofeedback erhalten, um zu sehen, wie dein Körper auf die Meditation angesprochen hat.   
  • In einem gut gelüfteten Zimmer schlafen. Ein gut belüfteter Raum hilft dir dabei, genug Sauerstoff zum Atmen zu haben.
  • Einen Luftbefeuchter verwenden. Ein Luftbefeuchter sorgt für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit, die das Atmen erleichtert und dabei hilft, dass du weniger schnarchst.

Einige Tipps zum Abschluss

Es ist wichtig, zu wissen, dass deine Atemfrequenz und deine Herzfrequenzvariabilität (HFV) eng miteinander verknüpft sind – deine Herzfrequenz schwankt während jedes Atemzyklus. 

Vor allem, wenn du langsamer und tiefer atmest, steigt deine HFV meistens an. Das liegt daran, dass langsames, tiefes Atmen das parasympathische Nervensystem und damit den Ruhe- und Verdauungsmodus deines Körpers aktiviert. Wenn du auf der anderen Seite schnell und flach atmest, sinkt deine HFV tendenziell ab. Wenn du schneller und flacher atmest, aktiviert dein Körper das sympathische Nervensystem und damit den Anspannungsmodus „Kämpfen oder Fliehen“.

Im Allgemeinen ist eine höhere HFV mit einem gesünderen Herz-Kreislauf-System und einem geringeren Risiko für chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten, Schlaganfall und Diabetes verbunden. Sie wird auch mit einer besseren Gehirnleistung, einer höheren Stress-Resilienz und einer guten Schlafqualität in Verbindung gebracht. Deshalb kann das langfristige Beobachten deiner Atemfrequenz dir spannende Erkenntnisse über deine HFV und deine allgemeine Gesundheit liefern.

FAQs zur Atemfrequenz beim Schlafen – alles, was du schon immer wissen wolltest!

Was ist eine normale Atemfrequenz während des Schlafs?

Für gesunde Erwachsene liegt die normale Atemfrequenz beim Schlafen normalerweise zwischen 12 und 20 Atemzügen pro Minute. Dieser Bereich wird als normale Atemfrequenz während des Schlafs angesehen und zeigt, wie dein Körper nachts Energie spart.

Wie viele Atemzüge pro Minute sind beim Schlafen eigentlich normal?

Falls du dich fragst, wie viele Atemzüge pro Minute im Schlaf normal sind – das hängt ganz vom Alter ab. Babys und kleine Kinder atmen viel schneller – sie kommen im Schlaf auf 30 bis 60 Atemzüge pro Minute! Erwachsene dagegen atmen im Schlaf nur etwa 12- bis 20-mal pro Minute.

Wie hoch sollte meine Atemfrequenz eigentlich sein, wenn ich schlafe?

Deine Atemfrequenz im Schlaf ist sehr individuell. Der allgemeine Bereich liegt zwar zwischen 12 und 20, aber etwaige Veränderungen solltest du stets mit deinem eigenen Ausgangswert vergleichen. Wenn sich deine Atemfrequenz beim Schlafen gleichbleibend von deinem üblichen Muster unterscheidet, könnte das ein Zeichen sein, mit deinem Arzt darüber zu sprechen.

Was ist eine gute Atemfrequenz während des Schlafs?

Eine gute Atemfrequenz beim Schlafen liegt normalerweise irgendwo im gesunden Erwachsenenbereich von 12 bis 20. Sportler oder ausgesprochen fitte Personen können beim Schlafen eine etwas niedrigere Atemfrequenz haben, während Stress oder Krankheiten deine Atemfrequenz im Schlaf erhöhen oder erniedrigen können.

Was sind die Ursachen für eine hohe Atemfrequenz während des Schlafs?

Wenn deine Atemfrequenz im Schlaf erhöht ist (Tachypnoe, also über 20 Atemzüge/Min.), könnte das an Ängsten, Fieber, Schmerzen, Lungenerkrankungen (wie Asthma oder COPD), Herzproblemen oder Stoffwechselstörungen liegen. Wenn deine Atemfrequenz im Schlaf dauerhaft hoch ist und du dazu noch Symptome wie Schmerzen in der Brust, Schwindel oder Kurzatmigkeit hast, solltest du dich an deinen Arzt wenden.

Was sind die Ursachen für eine niedrige Atemfrequenz während des Schlafs?

Eine niedrige Atemfrequenz beim Schlafen (Bradypnoe, unter 12 Atemzüge/Min.) kann durch Schlafapnoe, Alkohol oder Beruhigungsmittel, Stress, Herzprobleme oder neurologische Probleme ausgelöst werden. Eine gleichbleibend niedrige Atemfrequenz während des Schlafs kann die Sauerstoffsättigung beeinflussen und sollte auf jeden Fall mit einem Arzt besprochen werden.

Was ist bei Kindern eine normale Atemfrequenz während des Schlafs?

Kinder haben von Natur aus eine höhere Atemfrequenz im Schlaf. Zum Beispiel atmen Babys im Schlaf 30 bis 60 Mal pro Minute, während Kleinkinder im Durchschnitt 24 bis 40 Atemzüge nehmen. Im Jugendalter nimmt die normale Anzahl der Atemzüge pro Minute während des Schlafs langsam ab und nähert sich dem Bereich von Erwachsenen an.

Warum verändert sich die Atemfrequenz während der Schlafphasen?

Die Atemfrequenz während des Schlafs verändert sich mit den verschiedenen Schlafphasen. Im Tiefschlaf, wenn dein Körper am entspanntesten ist, ist die Atmung am langsamsten. Im REM-Schlaf, wenn die Aktivität deines Gehirns ansteigt, wird sie schneller und unregelmäßiger. Wenn du diese Veränderungen im Auge behältst, kannst du deine Atemfrequenzmuster im Schlaf besser einschätzen.

Wie kann ich meine Atemfrequenz beim Schlafen verbessern?

Damit deine Atemfrequenz im Schlaf im grünen Bereich bleibt, ist es hilfreich, ein gesundes Gewicht zu halten, vor dem Schlafengehen keinen Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen und Entspannungstechniken anzuwenden. Wenn du in einem gut belüfteten Zimmer schläfst oder einen Luftbefeuchter benutzt, kann das auch helfen, deine Atemfrequenz beim Schlafen zu stabilisieren.

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