Ob du versuchst, schwanger zu werden, oder einfach deinen Körper besser verstehen möchtest – deine fruchtbaren Tage zu kennen, kann ziemlich hilfreich sein. Die Zeitspanne, während der du schwanger werden könntest, wird fruchtbares Fenster genannt.
Für Oura-Mitglieder ist es jetzt noch einfacher, diese Phase ihres Zyklus zu bestimmen. Dank der neuen Funktion „Fruchtbares Fenster“, die zu Cycle Insights gehört, wird das Erfassen deines Zyklus noch intuitiver als je zuvor.*
Hinweis: Das Feature „Fruchtbares Fenster“ von Oura ist nicht zur Verwendung als Verhütungsmethode gedacht. Eine ungewollte Schwangerschaft kann damit nicht sicher ausgeschlossen werden. Wenn du hormonfrei verhüten möchtest, teste Natural Cycles, bereitgestellt von Oura. |

Was ist das fruchtbare Fenster?
Das fruchtbare Fenster ist der Zeitraum im Menstruationszyklus, in dem die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, am höchsten ist.
Der Eisprung wird am Ende der Follikelphase mit der Freisetzung des luteinisierenden Hormons (LH) durch die Hypophyse ausgelöst. Obwohl die Eizelle nur etwa 24 Stunden lang nach dem Eisprung lebensfähig ist, dauert das fruchtbare Fenster normalerweise sechs bis sieben Tage lang an. Woran liegt das?
Spermien können nach der Ejakulation bis zu fünf Tage in der Gebärmutter überleben. Spermien, die also am Montag in die Gebärmutter gelangen, können eine Eizelle je nach Zeitpunkt des Eisprungs auch noch am Samstag befruchten.
Bedeutung des fruchtbaren Fensters
„Dein fruchtbares Fenster zu verstehen, kann dir helfen, mehr über deinen Körper, deinen Zyklus und deine allgemeine reproduktive Gesundheit zu erfahren“, sagt Dr. Neta Gotlieb, Senior Product Managerin für Frauengesundheit bei Oura. Ganz egal, in welcher Lebensphase du dich gerade befindest – den natürlichen Rhythmus deines Körpers zu kennen, kann bestärkend und aufschlussreich sein.
Wenn du schwanger werden möchtest und dein fruchtbares Fenster mit Oura verfolgst, musst du dir um eine Sache weniger Sorgen machen. „Von Reproduktionsmedizinern höre ich immer wieder, wie aufreibend es für ihre Patientinnen ist, ihr fruchtbares Zeitfenster aktiv zu verfolgen“, erzählt Dr. Gotlieb. „Wir haben die Funktion ‚Fruchtbares Fenster‘ entwickelt, um diesen Stress dank passivem Tracking zu minimieren, und Frauen durch ein besseres Körperverständnis zu mehr Selbstvertrauen zu verhelfen.“
Wie berechnet Oura den Zeitpunkt des Eisprungs?
Die Funktion „Fruchtbares Fenster“ basiert auf zwei Algorithmen, um deine fruchtbarsten Tage auf der Grundlage deiner vergangenen Zyklen und physiologischen Daten, einschließlich Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Temperaturtrends und Atemfrequenz, vorherzusagen und zu bestimmen.
Insbesondere deine Temperaturtrends sind ein zuverlässiger Indikator für den Eisprung und damit auch dein fruchtbares Fenster. Gegen Ende der Follikelphase – also kurz vor dem Eisprung, in der sogenannten präovulatorischen Phase – steigt der Östrogenspiegel deutlich an, bevor der Spiegel des luteinisierenden Hormons (LH) in die Höhe schießt und die Freisetzung einer Eizelle aus dem Follikel auslöst (es kommt zum Eisprung).
Nach dem Eisprung wandelt sich der Follikel in den sogenannten Gelbkörper um, der dann vermehrt Progesteron freisetzt, was wiederum den Anstieg der Körpertemperatur zur Folge hat. Dank dieser Zunahme und anderen Biomarkern und Daten kann der Oura-Algorithmus die Tage berechnen, an denen du am fruchtbarsten bist.
Kommt es zu einer Befruchtung, wandert die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter und beginnt, sich dort einzunisten. Bleibt die Befruchtung allerdings aus, beginnt mit der Menstruation der nächste Zyklus und dir werden neue Schätzungen für den Eisprung und das fruchtbare Fenster angezeigt.
Wenn du die in der Oura-App angegebenen Tage für deinen Eisprung und dein fruchtbares Fenster im Auge behältst, solltest du nicht vergessen, dass es sich dabei ausschließlich um Schätzungen handelt. Dr. Gotlieb erläutert: „Diese Schätzungen bieten zwar hilfreiche Anhaltspunkte, aber sie können sich jederzeit ändern, solange der Eisprung nicht durch einen Temperaturanstieg oder einen positiven Ovulationstest bestätigt wurde.“
Für eine möglichst genaue Vorhersage empfehlen wir, deine Periode jeden Zyklus in der Oura-App einzutragen.
Gründe für Veränderungen deines fruchtbaren Fensters
Der menschliche Körper ist keine Maschine, weshalb sich der Zeitpunkt deines fruchtbaren Fensters von Zyklus zu Zyklus aufgrund von Faktoren wie Stress, Krankheit oder sogar Reisen oder Sport verschieben kann.
Die Annahme, dass der Zyklus 28 Tage dauert und dass es am 14. Tag zum Eisprung kommt ist nichts weiter als ein Mythos. In Wirklichkeit unterliegt der Menstruationszyklus starken Schwankungen: Gemäß anonymisierten Daten von Oura-Mitgliedern kann die Zykluslänge zwischen 20 und 40 Tage variieren, wobei es bei jeder Frau zu individuellen Abweichungen von +/-8 Tagen kommen kann. Dadurch verschiebt sich natürlich auch der Zeitpunkt des fruchtbaren Fensters.
Tatsächlich konnte eine Studie nachweisen, dass das fruchtbare Fenster nur bei 30 % aller Frauen den klinischen Leitlinien entspricht, also zwischen dem 10. und 17. Tag des Menstruationszyklus liegt.
Weshalb macht die Oura-App keine Vorhersage zu meinem fruchtbaren Fenster?
Es gibt verschiedene Gründe, wieso dir in der App keine Vorhersagen bereitgestellt werden, u. a.:
- Du hast noch keine 60 Nächte lang Daten gesammelt
- Du hast deinen Ring nicht regelmäßig beim Schlafen getragen
- Du hast deine Oura-App nicht synchronisiert
- Du hast deine Menstruation nicht eingetragen
- Netzwerkfehler
- Es konnte kein physiologisches Muster erkannt werden
Das Fehlen eines physiologischen Musters könnte auf Folgendes zurückzuführen sein:
- Ein kurzfristiger Faktor, der die Bestimmung deines fruchtbaren Fensters für einen Monat erschwert hat, wie Alkohol, Krankheit, Medikamente, Jetlag, Stress oder ein einmaliger anovulatorischer Zyklus (also ein Zyklus, bei dem kein Eisprung ausgelöst wurde).
- Ein langfristiger Faktor, der es unmöglich macht, dein fruchtbares Fenster zu bestimmen, wie die Einnahme von Hormonen, das Absetzen von Hormonen in den letzten 6 Monaten, eine Schwangerschaft, anhaltende anovulatorische Zyklen oder das Absetzen von Hormonen vor mehr als 6 Monaten ohne erneutes Einsetzen der Menstruation.
Wenn du versucht hast, die oben genannten möglichen Probleme in der App zu beheben, aber dir immer noch keine Vorhersage angezeigt wird, empfehlen wir dir, deinen Zyklusverlauf und deine Temperaturkurve mit einem Arzt zu besprechen. Ein einmaliger anovulatorischer Zyklus ist völlig normal, aber wenn deine Temperaturdaten dauerhaft kein Muster erkennen lassen, könnte das auf ein zugrunde liegendes Problem hinweisen.
MEHR ERFAHREN: Wie Oura-Daten dir helfen können, deinen Menstruationszyklus zu verstehen
* Das fruchtbare Fenster kann dir dabei helfen, schwanger zu werden und deinen Körper besser zu verstehen, aber es sollte nicht als Verhütungsmethode verwendet werden. Wenn du hormonfrei verhüten möchtest, teste Natural Cycles, bereitgestellt von Oura.
Die Vorhersagen und bereitgestellten Erkenntnisse beruhen auf allgemeinen Mustern und Algorithmen, welche die Signale deines Körpers analysieren, sie berücksichtigen jedoch nicht jede einzelne Abweichung oder unerwartete Zyklusveränderungen.
Das Feature „Fruchtbares Fenster“ ist nur in ausgewählten Ländern verfügbar. Hier erfährst du mehr.
Über unsere Oura-Expertin
Dr. Neta Gotlieb ist Senior Product Managerin und Leiterin der Frauengesundheit bei ŌURA und forscht und entwickelt Lösungen in diesem bestimmten Bereich. Dr. Gotlieb hat ihren Master an der Universität Tel Aviv in Biologischer Psychologie mit Schwerpunkt auf die Auswirkungen von Stress auf die Immunfunktion und endokrine Systeme abgeschlossen. Sie hat einen Doktorabschluss der University of California, Berkeley, wo sie Reproduktive Neuroendokrinologie und die zirkadiane Regulierung des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und der Geburt studierte. Dr. Gotlieb wurde von Women in Tech mit dem Global Technology Leadership Award ausgezeichnet und von Women of Wearables zu einer der 200 Wegbereiterinnen in den Bereichen Frauengesundheit und FemTech ernannt. Außerdem ist sie die Autorin des Kinderbuchs „Every Body’s Brain“.